Abgeordneter Schulz-Hendel besucht „pro:connect“- Integration durch Bildung & Arbeit e.V.:Oldenburg: Grüne sehen die Arbeit von „pro:connect“ als Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft

Detlev Schulz-Hendel besuchte gemeinsam mit Katharina Garves vom Stadtverband der Grünen in Oldenburg und Stephan Christ, Sprecher der grünen LAG Mobilität und Verkehr den Verein „pro:connect“ in Oldenburg. Der Landtagsabgeordnete war auf den Verein durch die Integration von Ahmad Mousavi aufmerksam geworden und nahm dies zum Anlass sich über die Arbeit des gemeinnützigen Vereins zu informieren.

V.l.n.r.: Katharina Garves (Grüner Stadtverband) und Stephan Christ (Sprecher der LAG Mobilität & Verkehr). Mittig Grünen-MdL Schulz-Hendel, rechts daneben die stellv. Vorstandsvorsitzenden Ernst Jünke und Gerlinde Röben sowie die Integrationsberaterin Anja Friedrich.© pro:connect

Detlev Schulz-Hendel, wirtschafts- und verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Landtagsfraktion besuchte am Donnerstag (11.6.) gemeinsam mit Katharina Garves vom Stadtverband der Grünen in Oldenburg und Stephan Christ, Sprecher der grünen Landesarbeitsgemeinschaft Mobilität und Verkehr den Verein „pro:connect“ in Oldenburg. Der Landtagsabgeordnete war auf den Verein durch die Integration von Ahmad Mousavi aufmerksam geworden und nahm dies zum Anlass sich über die Arbeit des gemeinnützigen Vereins zu informieren.

Dazu erklärt der Abgeordnete Schulz-Hendel: „Die Ausbildung von Herrn Mousavi zum Lokführer mit der Unterstützung und Begleitung durch „pro:connect“ ist ein sehr positives Beispiel für den Erfolg der Arbeit von „pro:connect“ und zeigt sehr deutlich, wie wichtig eine umfassende Integrationsbegleitung ist, ohne die eine erfolgreiche Integration nur schwer bzw. kaum möglich ist.“

Die Förderung von „pro:connect“ basiert auf mehreren Säulen. Zum einen durch Zuschüsse der Stadt Oldenburg, des Landkreises Oldenburg, der Stadt Delmenhorst und des Landkreises Ammerland, zum anderen durch Spenden und die EU/ESF Projektförderung. Dazu Katharina Garves aus dem Grünen Stadtvorstand: Uns kommt es auf der kommunalen Ebene insbesondere darauf an, dass geflüchtete Menschen eine Perspektive haben und bei deren Umsetzung unterstützt werden. Wir werden uns als Grüne auf der kommunalpolitischen Ebene für eine kontinuierliche Förderung stark machen, damit „pro:connect“ seine Arbeit auch längerfristig verlässlich planen kann.“

Integrationsberaterin Anja Friedrich erläuterte die Arbeit von „pro:connect“ vor Ort. Der Bedarf an den Beratungs- und Vermittlungsangeboten ist sehr hoch. Derzeit gibt es Wartezeiten von bis zu 6 Wochen. „Derzeit erleben wir zunehmende Anfragen von Frauen. Dem wollen wir durch neue Angebote spezifisch für Frauen Rechnung tragen.“, so die Teamleiterin.

Die stellv. Vorstandsvorsitzende Gerlinde Röben hob besonders das ehrenamtliche Engagement in der täglichen Arbeit hervor. Derzeit sind rund 70 Ehrenamtlich engagierte Menschen bei „pro:connect“ tätig. Röben stellt heraus: „Unsere umfassende Beratungs- und Vermittlungstätigkeit für geflüchtete Menschen ist vor allem durch das ehrenamtliche Engagement erfolgsversprechend. Ohne die vielen Unterstützer*innen und ihr ehrenamtliches Engagement wären wir nicht so erfolgreich bei der Integration.“

Ernst Jünke, ebenfalls stellv. Vorstandsvorsitzender ging bei diesem Besuch auf besondere Probleme ein. So gäbe es schon eine Reihe von Angeboten im Bereich der Sprachkurse und der Integration. Allerdings seien diese Angebote sehr pauschalisiert und berücksichtigen nicht individuelle Bedürfnisse der jeweiligen Personen.„Das erschwert oft eine passgenaue und ergebnisorientierte Integration. Gerade geflüchtete Menschen benötigen für eine erfolgreiche Ausbildung und Integration individuelle berufsspezifische Sprachkurse und vor allem aber eine umfassende Begleitung von Integrationscoaches“, so Jünke. Hier bestehe aus Sicht des Vereins erheblicher Verbesserungsbedarf der Angebote. Schulz-Hendel ergänzt dazu: „Es ist uns völlig unverständlich, dass die Landesregierung ihr finanzielles Engagement bei den Sprachkursen massiv zurückgefahren hat und dieses mit geringeren Zahlen von geflüchteten Menschen begründet. Das ist eine Politik an den Realitäten vorbei, zumal im Schnitt 10 Prozent der Geflüchteten pro Jahr in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Da kann man sich ja ausrechnen, dass der Bedarf längst nicht gedeckt ist.“

Mit erheblichen bürokratischen Aufwand stellen sich die Europäischen Fördermittel für den Verein dar. Die Mitarbeiter*innen machten deutlich, dass nach Ablauf der jeweiligen Förderperioden aufwendige Anträge auf weitere Förderung zu stellen sind. Die Förderkulissen haben dabei insbesondere einen Fokus auf immer wieder neue Angebote. So kritisiert Ernst Jünke: „Natürlich evaluieren wir unsere Angebote regelmäßig und passen diese auch an, allerdings müssen wir insbesondere bei erfolgreichen Angeboten nicht bei jedem neuen Förderantrag das Rad neu erfinden. Wir wünschen uns, dass bewährte Angebote auch nach Ablauf einer Förderperiode in neuen Förderungszeiträumen unbürokratisch unterstützt werden. Das würde uns wichtigen Raum für die eigentliche Arbeit schaffen.“

Daher versprachen Detlev Schulz-Hendel und Stephan Christ abschließend: „Wir werden die Problematik und den bürokratischen Aufwand mit unseren grünen EU-Abgeordneten Katrin Langensiepen und Viola von Cramon besprechen.“

Schulz-Hendel zeigte sich am Ende des Besuches sehr zufrieden über die gute strukturierte Arbeit von „pro:connect“:

Ich bin sehr beeindruckt über das große ehrenamtliche Engagement und vor allem über die gute Vernetzung mit vielen regionalen Akteuren wie der IHK, aber auch mehr als 250 Arbeitgeber*innen. Das ist gelebte Integration mit Vorbildcharakter.

 

 Mehr über den Verein „pro:connect“ finden Sie auf www.proconnect-ev.de

 Mehr über Die wunderbare Reise des Ahmad Mousavi auf www.nwzonline.de

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