Grüne machen Druck auf Minister Scheuer:Kindler & Schulz-Hendel: Harz muss an den Fernverkehr angebunden werden

Mit dem für das Jahr 2040 angekündigten Deutschland-Takt wird sich die Fernverkehrsanbindung des Harz absehbar nicht verbessern - trotz der großen Bedeutung als Tourismusregion. Dies bestätigt nun das Antwortschreiben aus dem Bundesverkehrsminsiterium auf einen gemeinsamen Brief der Abgeordneten Kindler und Schulz-Hendel.

Sven-Christian Kindler, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen Bundestagsfraktion und Detlev-Schulz-Hendel, wirtschafts- und verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Landtagsfraktion zu der Antwort aus dem Bundesministerium:

Mit dem für das Jahr 2040 angekündigten Deutschland-Takt wird sich die Fernverkehrsanbindung des Harz absehbar nicht verbessern. Der dritte Gutachterentwurf des Deutschland-Taktes sieht keinen Fernverkehrshalt direkt im Harz vor, das hat uns Scheuers Staatssekretär auch noch einmal schwarz auf weiß bestätigt. Bahnreisende müssen umsteigen um in den Harz zu kommen – da ist die Harz-Region gegenüber anderen touristischen Regionen Deutschlands klar im Nachteil. Ein ICE-Halt im Harz – ohne Umstieg – das ist es, worum es geht und hier hat das Ministerium eine deutliche Absage erteilt und sich hinter den Gutachtern und ihren Entwürfen versteckt. Die Bahn gehört dem Bund. Er kann entscheiden, was am Ende des Tages gefahren wird. Doch der Deutschland-Takt macht einen großen Bogen um den Harz.

Der Harz muss einfacher und vor allem komfortabler als bisher beispielsweise aus Richtung Hamburg, Berlin aber auch aus Frankfurt und aus dem Ruhrgebiet erreichbar sein. Sonst kommen die Touristinnen und Touristen entweder gar nicht, oder nur mit dem Auto. Das Potenzial für die Tourismusregion Harz wird hier leichtfertig verspielt. Statt hier für einen Fernverkehrshalt der Bahn zu kämpfen legt Minister Althusmann die Hände in den Schoß. Zugleich duckt sich Andreas Scheuer weg und erzählt das Märchen von der besseren Anbindung der Harz ohne ICE-Halt. Eine neue Bundesregierung muss hier ab dem Herbst nachsteuern und die Planungen des Deutschland-Taktes anpassen. Wir werden weiter für eine bessere Fernverkehrsanbindung des Harz kämpfen – wir haben einen langen Atem. Mit so einer kurzen Antwort aus dem Verkehrsministerium lassen wir uns nicht abspeisen.

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