Kleine Anfrage:360-Euro-Ticket: Wie und zu wann setzen die Aufgabenträger das regionale Schüler- und Azubi-Ticket in Niedersachsen um?

Vom Januar 2022 an können die kommunalen Aufgabenträger im ÖPNV Schülerinnen und Schülern, Auszubildenden und Freiwilligendienstleistenden ein regional gültiges Ticket für monatlich 30 Euro im Jahresabonnement anbieten, damit für einen Jahrespreis von 360 Euro. In einer Pressemitteilung vom 15.12.2021 kündigte das Verkehrsministerium an, das regionale 30-Euro-Ticket mit 25 Millionen Euro im Jahr 2022 und von 2023 an jährlich mit 30 Millionen Euro unterstützen zu wollen. Das Ticket gilt begrenzt im jeweiligen Tarifraum des ÖPNV-Aufgabenträgers. Damit hat die Landesregierung die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen, Mindestregelungen vorgegeben und einen Teil der Finanzierung zur Verfügung gestellt. Umgesetzt und ausgestaltet wird das Ticket vor Ort durch die ÖPNV-Aufgabenträger. Die konkrete Umsetzung scheiterte jedoch bislang größtenteils, sodass in der Regel Jugendliche das Angebot bislang nicht nutzen konnten. Einige Aufgabenträger kündigten ursprünglich an, das Ticket frühestens im August zur Verfügung stellen zu können. Aufgrund der Einführung des 9-Euro-Tickets könne das 30-Euro-Ticket frühestens im September starten. Ungeachtet dessen kritisieren Gewerkschaften, dass das regional begrenzte Ticket nicht ausreichend sei, weil gerade Auszubildende häufig über Verbundgrenzen hinweg zum Blockunterricht in der Berufs-schule fahren müssten. So fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ein landesweites Azubi-Ticket, so wie es das laut DGB in den meisten anderen Bundesländern bereits gibt. Lediglich sechs Bundesländer hätten keins - darunter auch Niedersachsen (taz, 15.01.2022).

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