Grüne bringen Gesetz zur Verbesserung der Qualität von Kitas ein:Detlev Schulz-Hendel: Mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen, mehr Qualität

„Die frühkindliche Bildung schafft die Grundlage für den weiteren Bildungserfolg jedes einzelnen Kindes. Die Kitas haben somit einen enormen Stellenwert, dem auch die Landespolitik Rechnung tragen muss. Trotz immer weiter gestiegenen Anforderungen arbeiten die Kitas immer noch mit Personalstandards aus den 90er Jahren. Es ist Zeit zu handeln“

 

In der Sitzung des Niedersächsischen Landtags vom Mittwoch 24. Januar 2018 hat die grüne Landtagsfraktion einen Gesetzesentwurf eingebracht, um die Qualität der Kindertagesstätten (Kitas) zu verbessern: „Die frühkindliche Bildung schafft die Grundlage für den weiteren Bildungserfolg jedes einzelnen Kindes. Die Kitas haben somit einen enormen Stellenwert, dem auch die Landespolitik Rechnung tragen muss. Trotz immer weiter gestiegenen Anforderungen arbeiten die Kitas immer noch mit Personalstandards aus den 90er Jahren. Es ist Zeit zu handeln“, begründet Detlev Schulz-Hendel, grüner Abgeordneter aus Amelinghausen, die grüne Initiative.

„Eine Qualitätsverbesserung der Kitas ist eine Verbesserung des gesamten Bildungssystems.“, stellt Detlev Schulz-Hendel grüner Abgeordneter fest. „Die gute Einnahmesituation der Landesregierung ermöglicht einen Spielraum von ca. 250 Millionen Euro – viel Geld für eine deutliche Qualitätsverbesserung, die nun umgesetzt werden muss“, fordert Detlev Schulz-Hendel weiter. „Deshalb muss die Einführung einer dritten Kraft in Kindertagesstätten und die Erhöhung der Verfügungszeiten etwa für Elterngespräche jetzt kommen. Auch wollen wir eine Landeselternvertretung für Kitas auf den Weg bringen, um den Eltern eine Stimme zu geben.“ In diesem Zusammenhang sei noch auf die aktuelle Diskussion über die Abschaffung von Elternbeiträgen hinzuweisen.

Schulz-Hendel: „Grundsätzlich ist perspektivisch die Gebührenfreiheit zu begrüßen, jedoch nicht auf Kosten der Qualität und nicht zu Lasten der Kommunen.“ Eine Reihe von Kommunen tragen bereits heute mehr als 50% der Kosten im Frühkindlichen Bildungsbereich. „Diese Schieflage muss seitens des Landes beseitigt werden.“ so Schulz-Hendel. Deshalb sollte mittelfristig auch ein finanzieller Systemwechsel im Frühkindlichen Bildungsbereich diskutiert und geprüft werden. „Beispielsweise könnte das Land analog zu den Regelungen im schulischen Bereich die Personalkosten in Gänze tragen und die Kommunen wären für die sachliche Ausstattung zuständig.“

Mit dem Gesetzesvorschlag wollen die Grünen auch den Arbeitsalltag der Erzieherinnen und Erzieher verbessern. „Die Erzieherinnen und Erzieher leisten Tag für Tag hervorragende Arbeit – bei viel zu geringer Bezahlung und einer enormen Überlastung“, gibt Detlev Schulz-Hendel zu Bedenken. Tagtäglich arbeiten Erzieherinnen und Erzieher in ihrer Freizeit weiter – leisten Elterngespräche und bereiten die Arbeit in den Gruppen vor. „Das muss sich endlich ändern“, fordert Detlev Schulz-Hendel, grüner Abgeordneter. „Mit der dritten Kraft in Krippen haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht.“

Nicht nur das Land, sondern auch der Bund sei in der Pflicht, endlich das angekündigte Geld für Qualitätsverbesserungen an die Länder zu geben. „Wir warten noch immer auf ein Bundeskitaqualitätsgesetz und die Finanzierung weiterer Maßnahmen. So braucht es mehr Freistellungen für Elternarbeit oder Leitungspositionen, aber auch die Ausbildung von Fachkräften“, so Detlev Schulz-Hendel abschließend.

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