Pressemeldung Nr. 149 vom

Grüne stellen Anfrage zur A 20:Detlev Schulz-Hendel: Versinkt auch die Küstenautobahn im Moor?

„Das Moor ist offenbar in der Lage, ganze Autobahnabschnitte zu verschlingen und so Sanierungsarbeiten zu verursachen, die viele Jahre andauern und Millionen Euro kosten werden. Angesichts der Erfahrung in Mecklenburg-Vorpommern ist es jetzt die Aufgabe der rot-schwarzen Landesregierung, die Verhältnisse genau zu prüfen und Schaden vom Land abzuwenden.“

Darum geht’s

Die Grünen wollen von der rot-schwarzen Landesregierung wissen, welche Folgen die Erfahrungen mit der abgesackten A 20 in Mecklenburg-Vorpommern für den Bau der sogenannten Küstenautobahn in Niedersachsen haben wird. Denn ähnlich wie im Nachbarland soll die A 20 auch hierzulande über tiefe Moorschichten führen. Am Donnerstag (23. November 2017) reichte die Fraktion eine Mündliche Anfrage ein.

Das sagen die Grünen

Detlev Schulz-Hendel, verkehrspolitischer Sprecher

„Das Moor ist offenbar in der Lage, ganze Autobahnabschnitte zu verschlingen und so Sanierungsarbeiten zu verursachen, die viele Jahre andauern und Millionen Euro kosten werden. Angesichts der Erfahrung in Mecklenburg-Vorpommern ist es jetzt die Aufgabe der rot-schwarzen Landesregierung, die Verhältnisse genau zu prüfen und Schaden vom Land abzuwenden.“

„Dass die Große Koalition den Bau von Autobahnen in Niedersachsen beschleunigen und dafür sogar den Rechtsweg sowie das Klagerecht von Verbänden beschneiden will, lässt nichts Gutes erahnen – hier wollen die Großkoalitionäre ungeachtet dessen, was um sie herum geschieht, offenbar mit dem Kopf durch die Wand.“

„Die Bedeutung der A 20 ist laut Bundesverkehrswegeplans 2030 äußerst gering und schon heute nicht seriös zu rechtfertigen – sollten die Baukosten aufgrund eines teureren Bauverfahrens noch einmal steigen, würden Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis mehr stehen und die Küstenautobahn wäre dann lediglich ein kostspieliges Prestige-Projekt für Betonverliebte.“

Zum Hintergrund

Die Große Koalition will laut Koalitionsvertrag den Autobahnbau in Niedersachsen beschleunigen. Der geplante zügige Ausbau der Autobahn A 20 könnte dabei ähnlich wie in Mecklenburg-Vorpommern dem Land Niedersachsen finanziell und ökologisch teuer zu stehen kommen. Wie im Nachbarland soll auch hierzulande die sogenannte Küstenautobahn über tiefe Moorschichten führen. Moore bieten sich als Untergrund für Autobahnen aber nicht an – zum einen ist ihr Verhalten nur schwer abzuschätzen und der Ausschluss von Absenkungen nahezu unmöglich, zum anderen sind Moore wichtige Klimaschützer, weil sie Kohlenstoff binden und damit dauerhaft CO2 der Atmosphäre entziehen können.

Kleine Anfrage: Folgen der abgesackten Ostsee-Autobahn auf den geplanten Bau der A 20 in Niedersachsen

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