Vorschulische Sprachförderung :Harburg: Schulz-Hendel: Kinder mit Sprachförderbedarf bleiben auf der Strecke

Das Land Niedersachsen hat mit der Novellierung des Gesetzes über Tageseinrichtungen für Kinder (KiTaG) Mitte 2018 die Zuständigkeit für die Sprachförderung vor der Einschulung auf die Kindertagesstätten übertragen. „Mit der überstürzten Verlagerung der vorschulischen Sprachförderung von den Grundschulen an die Kitas fällt die gezielte vorschulische Sprachförderung in diesem Jahr weitgehend aus. Die Landesregierung hat auf die Kritik der Verbände und den Grünen nicht gehört – jetzt baden es die Kinder mit Sprachförderbedarf aus“, kritisiert Detlev Schulz-Hendel, Landtagsabgeordneter der Grünen für den Landkreis Harburg.

Das Land Niedersachsen hat mit der Novellierung des Gesetzes über Tageseinrichtungen für Kinder (KiTaG) Mitte 2018 die Zuständigkeit für die Sprachförderung vor der Einschulung auf die Kindertagesstätten übertragen. „Mit der überstürzten Verlagerung der vorschulischen Sprachförderung von den Grundschulen an die Kitas fällt die gezielte vorschulische Sprachförderung in diesem Jahr weitgehend aus. Die Landesregierung hat auf die Kritik der Verbände und den Grünen nicht gehört – jetzt baden es die Kinder mit Sprachförderbedarf aus“, kritisiert Detlev Schulz-Hendel, Landtagsabgeordneter der Grünen für den Landkreis Harburg. Das habe eine Befragung der Landesregierung im Landtag am Freitag, 1. März 2019, deutlich gemacht. Grundsätzlich sei es richtig, dass die Sprachförderung im Jahr vor der Einschulung in den Kitas durchgeführt werde und nicht, wie bisher üblich, in den Schulen, erklärte Schulz-Hendel. Die Landesregierung habe aber die Übertragung im vorigen Jahr völlig übers Knie gebrochen. „Erst am 22. Juni hat der Landtag das geänderte Kita-Gesetz beschlossen und schon am 1. August sollten die Kindertagesstätten mit der Sprachförderung beginnen. Es war von Anfang an klar, dass das nicht machbar ist“, so Schulz-Hendel: „Das Desaster war absehbar.“

Kultusminister Tonne habe großen Druck gemacht, um die Unterrichtsversorgungsstatistik für die Grundschulen zu verbessern, die notwendigen Rahmenbedingungen für die Kitas hat er aber nicht geschaffen. „Damit hat er den Druck auf die Erzieherinnen verlagert. Vor den Folgen für die Kinder verschließt er dabei die Augen,“ ärgert sich Schulz-Hendel. In der Fragestunde sei deutlich geworden, dass bis heute viele örtliche Träger der Kinder- und Jugendhilfe die notwendigen Sprachförderkonzepte nicht erarbeitet haben und nicht ausreichend zusätzliches Personal einstellen konnten. „Die Landesregierung selbst hat die notwendige Verordnung zu den Anforderungen an die regionalen Sprachförderkonzepte noch immer nicht vorgelegt. Auf welcher Grundlage sollen dann die Kommunen und die Kitas ihre Sprachförderkonzepte erstellen? Anderen straffe Zeitpläne abverlangen und selbst nicht liefern, das ist ein Armutszeugnis des Kultusministers“, stellt Schulz-Hendel fest.

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