Grüne für besseren ÖPNV:Landkreis Harburg: Komm gut nach Hause! Mit dem ÖPNV?

Am 5. November diskutierte Detlev Schulz-Hendel mit Stefan Kindermann vom Fahrgastbeitrat für den Landkreis Harburgs sowie Ruth Alpers und Malte Jörn Krafft aus der grünen Kreistagsfraktion im Marstall. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Frage: Wie kann der ÖPNV eine noch bessere und attraktivere Alternative zum eigenen Auto werden?

V.l.n.r: Malte Jörn Krafft, Karina Kressel, Ruth Alpers, Detlev Schulz-Hendel – Zu Beginn der Veranstaltung wurde Ruth Alpers für ihr 30-jähriges Engagement als Mitglied der Grünen und in unterschiedlichsten Position auf Gemeinde und Kreisebene geehrt.© Grüne Landkreis Harburg

Am 5. November diskutierte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion, Detlev Schulz-Hendel mit Stefan Kindermann vom Fahrgastbeitrat für den Landkreis Harburgs sowie Ruth Alpers und Malte Jörn Krafft aus der grünen Kreistagsfraktion im Marstall. Im Zentrum der Veranstaltung stand die Frage: Wie kann der ÖPNV eine noch bessere und attraktivere Alternative zum eigenen Auto werden?

Für Schulz-Hendel ist klar: „Die Bundesregierung hat jahrelang am falschen Ende gespart. Hier braucht es ein Umdenken und entschiedenes und schnelles Handeln, damit der Verkehr noch rechtzeitig klimaneutral wird und die notwendigen CO2-Einsparungen erfolgen. Wir brauchen mehr Investitionen von Bund und Land in den Ausbau der Schieneninfrastruktur, der Verbesserung der Mobilität insbesondere auch in ländlichen Räumen und der Reaktivierung von Bahnstrecken sowie den radikalen Abbau von klimaschädlichen Steuern.“

Stefan Kindermann (Fahrgastbeitrat für den Landkreis Harburg) betont: „Um weitere Menschen für den Umstieg vom Auto auf klimafreundliche Verkehrsmittel zu gewinnen, ist ein gut und breit ausgebauter ÖPNV absolut notwendig. Dies kann nur erreicht werden, wenn die Verkehrsverbünde, die Landesnahverkehrsgesellschaft und die Deutsche Bahn AG, als Inhaber und Betreiber des Schienennetzes, die dafür notwendigen finanziellen Mittel erhalten.“ Außerdem stellt Kindermann fest, dass die bundesländerübergreifende Zusammenarbeit deutlich intensiviert werden muss, um schnelle und effektive Lösungen zu finden. Neben den kurzfristigen Zielen sollte auch endlich der „große Wurf“ angegangen werden, denn kleine Maßnahmen helfen zwar kurzfristig, aber eine echte langfristige Entlastung werden wir nur durch große Lösungen erreichen. Diskutiert wurde dabei unter anderem eine kreuzungsfreie Ausfädelung für den Güterverkehr aus Richtung des Hamburger Hafens, weitere Trassen zwischen Hamburg und Lüneburg oder die schnelle Reaktivierung weiterer Bahnstrecken, um Busstrecken zu entlasten und um Pendler schneller in den komfortableren Bahnverkehr zu leiten.

Ruth Alpers fordert: „Im Landkreis Harburg muss eine Verbesserung beim Fahrplangebot im Bus und Bahnverkehr erfolgen, jedoch vorrangig ist eine deutlich verbesserte Verlässlichkeit. Wir brauchen starke Linien und kreative Lösungen um auch kleinere Dörfer in den ÖPNV zu bringen.“

 Malte Jörn Krafft ergänzt: „Um weitere Angebotsverbesserungen im Busverkehr umzusetzen, muss der Landkreis zusätzliche Leistungen bei den Verkehrsunternehmen bestellen. So sollte auf den nachfragestarken Buslinien im Landkreis mindestens eine Fahrt pro Stunde angeboten werden, um ein attraktives und verlässliches Angebot zu schaffen. Ohne eine verlässliche Anbindung des ländlichen Raumes an Bus und Bahn wird niemand sein Auto dauerhaft stehen lassen.“

 

Je nach Betrachtung sind im Landkreis Harburg täglich rund 120 Busse auf 100 Linien unterwegs. Damit werden zahlreiche Orte im Landkreis verbunden und gehen auch über die Kreisgrenzen hinaus. So beginnen und Enden die Verbindungen in Hamburg und Lüneburg. Dabei legen die Busse im Jahr rund fünf Millionen Kilometer zurück. Neben den öffentlichen Fahrgästen die häufig zur Arbeit und zurück pendeln nutzen rund 12.000 Schüler*innen in der Woche die Busse. Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) wird für 2020 eine Tarifanpassung beantragen: Die Fahrkartenpreise sollen insgesamt nicht stärker steigen als 1,8 Prozent. Nicht betroffen von der Tarifanhebung sind Senioren-Karten, Schüler-Karten sowie die Karten für Auszubildende/Studierende.

 

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